In Byfang, Dilldorf und Kupferdreh geht es voran
Ohne Moos nix los! Diese Redewendung stand lange Zeit geradezu exemplarisch für viele historisch bedeutende Immobilien der Kulturlandschaft Deilbachtal im Esser Stadtteil-Kupferdreh, denn in den zurückliegenden Jahren waren u.a. der Eisenhammer, die Arbeiterhäuser oder das Meisterhaus vor allem gute Anschauungsobjekte für die, die dem unaufhaltbaren und zerstörerischen Zahn der Zeit bei der Arbeit zusehen wollten. Und so verfiel seit Jahren – und das für alle sichtbar - die Keimzelle der industriellen Metallverarbeitung im Revier. Im Haushalt der Stadt Essen war für VIELES in den zurückliegenden Jahren Geld da, doch nicht für dieses einmalige Ensemble der frühindustriellen Geschichte des Reviers mit herausragender kulturhistorischer Bedeutung.
Der Byfanger, Dilldorfer und Kupferdreher Ratsherr Dirk Kalweit, der seit dem Jahr 2014 stellv. Fraktionsvorsitzender der Essener CDU-Ratsfraktion ist und damit deutlich an politischen Einfluss gewann, nutze - als langjähriger Unterstützer der Kulturlandschaft Deilbachtal - bei den Haushaltsberatungen im Jahr 2014 die Chance, 500.000 Euro als finanzielle Grundrestaurierungspauschale in den Essener Haushalt einzustellen. Damit war endlich nach Jahren die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Stadt Essen u.a. im Bund, bei der NRW-Stiftung oder dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) Fördermittel als sog. Komplementärfördergelder stellen konnte. Die finanzielle Grundlage für den Erhalt der Kulturlandschaft Deilbachtal war nach mehr als 20-jähriger mühseliger und teils nervenaufreibender politischer Diskussion gelegt. Spät! Aber zum Glück noch nicht zu spät!
So wurde ein Ziel, dass die CDU Kupferdreh/Byfang immer im politischen Fokus hatte und das durch das überparteiliche Engagement der Mitglieder der Bezirksvertretung VIII (Ruhrhalbinsel) maßgebliche und nachhaltige Unterstützung fand (allein 14.000 Euro für ein notwendiges Gutachten wurden hier zur Verfügung gestellt), erreicht. Ausdrückliche Erwähnung gebührt auch der Rolle des Kulturbeauftragten der BV VIII, Herrn Bezirksvertreter Wilhelm Kohlmann, der seit mehr als drei Jahrzehnten mit dem Thema vertraut und beschäftigt ist und im politischen Handeln maßgeblichen Anteil an der aktuellen Erfolgsgeschichte hat.
Offizielle Pressemitteilung der Stadt Essen
Es geht los - Offizieller Baustart für Umbau und Sanierung des Deilbachhammer-Ensembles
am 11. Juli 2017
Nachdem der Rat der Stadt Essen im September 2016 den Umbau und den Baubeginn für die Sanierung des
Eisenhammer-Ensembles im Deilbachtal beschlossen hat, beginnt jetzt die konkrete Planungs- und
Realisierungsphase der umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahme des dreiteiligen
denkmalgeschützten Eisenhammer-Ensembles unter Leitung der GVE Grundstücksverwaltung Stadt Essen
GmbH. Das Leistungsverzeichnis für die anstehenden Sanierungsarbeiten der Arbeiterhäuser mit einem
geschätzten Finanzvolumen von 476.000 Euro, deren Restaurierung den ersten Abschnitt der umfassenden
Restaurierung des gesamten Gebäudekomplexes darstellt, ist verfasst. Nach Ausschreibung und Vergabe der
Arbeiten kann nun mit der Sanierung der denkmalgeschützten Bausubstanz begonnen werden.
Am Dienstag, 11.Juli 2017, gab der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen bei einem gemeinsamen Termin
mit Vertretern des Konsortiums Deilbachtal und der GVE den Startschuss. „Der Umbau des Deilbachhammer-
Ensembles ist ein tolles Projekt für Essen und die Region. Deshalb freue ich mich sehr über die Entscheidung
von Bund, NRW-Stiftung und des Landschaftsverband Rheinland (LVR), denn die Förderung bestätigt den
hohen Denkmalwert des letzten erhaltenen Eisenhammers im Ruhrgebiet an einem authentischen Ort. Die
Restaurierungsarbeiten können jetzt starten. Der Dank dafür, dass die Realisierung möglich ist, gilt
ausdrücklich dem Konsortium Deilbachtal, ohne dessen ehrenamtliches Engagement dieser Erfolg nicht
möglich gewesen wäre“, so Kufen.
Der Abschluss der Sanierungsarbeiten an den Arbeiterhäusern ist für Anfang 2018 geplant. Bis Mitte 2018
soll dann auch die Sanierung des Hammergebäudes, das die Hauptattraktion des Ensembles birgt,
abgeschlossen sein. Dafür ist ein Finanzvolumen von 293.000 Euro veranschlagt. Das Meisterhaus, dessen
Restaurierung mit einem Finanzvolumen von geschätzt etwa 784.000 Euro am aufwändigsten sein wird, wird
als letzte Maßnahme umgesetzt.
Hinweis: der Rat der Stadt Essen stellt auf 5 Jahre verteilt insgesamt auch
500.000 € zur Verfügung.
Der Umbau und die Sanierung des Deilbachhammer-Ensembles sind maßgeblich auf die Initiative des
Konsortiums Deilbachtal, bestehend aus dem Verein IDEE e.V., dem Ruhr Museum, dem Historischen Verein
für Stadt und Stift Essen und der Bürgerschaft Kettwig, zurückzuführen. Nach vollständiger Sanierung des
Ensembles soll dieses für öffentliche Schauvorführungen und museumspädagogische Aktivitäten der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sanierung und künftiges Nutzungskonzept des letzten
Hammerwerks der Region am Originalstandort überzeugten bereits den Landschaftsverband Rheinland (LVR)
als Förderer der Sanierung der Arbeiterhäuser, die NRW-Stiftung, die Fördermittel für die Restaurierung des
Eisenhammers zur Verfügung stellt. Als weiteren Förderer konnte der Bund für die Sanierung des
Meisterhauses gewonnen werden.